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20.06.2023

Unique Wineries of the World – Schweiz - Vinum Juni 2023

Weingut zum Sternen

Andreas Meier erzählt gerne über seine Terroirs in den drei Gemeinden Würenlingen, Döttingen und Klingnau auf der rechten Seite des Unteren Aaretals. Der Zuhörer versteht sofort, dass sich dieses Weingut seit Generationen der Unterschiede zwischen den Lagen bewusst ist und die Weine auch konsequent nach Lagen getrennt ausbaut. Der 61-jährige kann die Unterschiede der Böden auf seine charakteristisch wissenschaftlich-evidente Art, gepaart mit langjähriger Erfahrung, einnehmend erklären. Wenn der Opalinuston zur Sprache kommt, auf dem der bekannte Kloster Sion Réserve gedeiht, wird der Einfluss der Lage eindrücklich. Der Wein hat einen deutlich höheren Kaliumgehalt und dies verleiht dem Wein seine typische Mundfülle. Kalium ist denn im Wein auch das mengenmässig wichtigste Mineral. «Mineralität findet im Gaumen statt, nicht in der Nase», sagt der Ausnahmewinzer, der momentan kaum viel freie Zeit hat, ist er doch nebst dem Weingut auch mit der Rebschule Meier AG und seinem politischen Amt als Nationalrat beschäftigt. Und doch laufen im Weingut mit der angegliederten Rebschule alle Fäden bei ihm zusammen. Entlastet wird er aber bereits von seiner Tochter. Die 28-jährige Patrizia Meier, die zuvor an der Universität Bern Musikwissenschaften studiert hat, ist vor drei Jahren in den Betrieb eingetreten.

Winzer, Wirte, Inhaber einer Rebschule, Politiker: Die Meiers waren schon immer vielseitig aktiv. Albert Meier beispielsweise, der Grossvater des jetzigen Patrons, hat nicht nur mit der Gründung der Rebschule dem Deutschschweizer Weinbau wichtige Impulse vermittelt, er war auch ein bekannter Kantonspolitiker. Und sein Vater, Anton Meier, gilt als Wegbereiter des qualitätsorientierten An- und Ausbaus. Vor 40 Jahren hätte seine Frau, welche das zugehörige «Restaurant zum Sternen» sehr ambitioniert führte, gerne auch einen Burgunder auf der Weinkarte geführt. «Wenn Du einen Burgunder willst, so keltere ich Dir einen» versprach Anton Meier und legte 1983 erstmals den Kloster Sion Réserve in französische Barriques nach burgundischem Vorbild. Sein Sohn hat diesen Paradewein stetig verfeinert. «Qualitätsweinbau beruht auf Kontinuität», sagt Andreas Meier. So ist und bleibt der Pinot Noir die Hauptdisziplin, ergänzt durch Spezialitäten wie Chardonnay, Pinot Gris, Sauvignon Blanc, aber auch Merlot und Malbec. «Ich bin überzeugt, dass wir trotz Klimaerwärmung die richtigen Mittel und Wege finden, um aus diesen Klassikern auch künftig ausgewogene Weine in die Flaschen zu bringen», betont er. Dabei glaubt er fest an seine Lagen, die sich auf einer relativ kurzen Distanz von sehr jungen Bodenformation bis hin zum ältesten Juraboden erstrecken. Drei Labels zeichnen das Weingut zum Sternen aus. Da ist das Bio-Label, denn sämtliche 13 Hektar werden kontrolliert biologisch bewirtschaftet. Dann das Signet für die Mitgliedschaft im Mémoire des Vins Suisse, welches das Entwicklungspotenzial von Ikonen-Weinen wie dem Kloster Sion Réserve auslotet. Und zu guter Letzt Fair’n Green. Mit diesem Label für ganzheitliche Nachhaltigkeit hat sich das Weingut auch zu einem Absenkungspfad verpflichtet. «Es genügt nicht, einfach Energie und Wasser zu sparen. Wir wollen wissen, wie sich unsere diesbezügliche Bilanz entwickelt. Nur so können wir den weiteren Weg definieren und unseren Betrieb zukunftstauglich machen.»

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